Von liebeshungrigen Eseln über flüchtende Souvenirjäger bis hin zu Dirty Dancing um Mitternacht
Seit 1975 gibt es die Fiakerei Neuner. Damals machte sich der erfahrene Kutscher und Vater von Michael Neuner selbstständig, um sich voll und ganz den Pferden und dem Kutschenfahren in Seefeld widmen zu können. Auch Michael Neuner selbst konnte dem Pferdeschlittenfahren in Tirol nicht widerstehen. Er machte vor einigen Jahren Nägel mit Köpfen und entschloss sich, die Fiakerei in die Zukunft zu führen. Bei über 40 Jahren Pferdekutschen-Erfahrung passiert natürlich so einiges, was man vielleicht auch als Kutscher manchmal nicht erwartet.
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Wiehernde Verräter und stehlende Rehe So ist nicht nur die Liebe zu den Pferden groß, auch umgekehrt können sich die Pferde kaum von der Fiakerei Neuner trennen. Heuer wurde eine Stute mit Fohlen auf die Rosshütte aufgetrieben – diese hatte statt Fern- aber Heimweh und war am Abend schon wieder daheim. Sogar ein verwaistes Rehkitz, welches am Hof aufgepäppelt und in die Freiheit entlassen wurde, kommt immer mal wieder zurück, um Kraftfutter zu stibitzen. Solche Zuneigung kann aber auch zum Verhängnis werden. So verriet der Hengst Rocco in den Jugendjahren von Michael Neuner lautstark wiehernd, wenn er einmal die Nacht zum Tag gemacht hatte. Da dies heute nicht mehr vorkommt, ist nun Ruhe im Stall eingekehrt.
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Weinen vor Glück oder schlafen im Pferderausch Beim Kutschenfahren selbst erlebt man auch so einiges. Von Kutschenfahrten zu Mitternacht mit den gewünschten Klängen von Dirty Dancing zu weinenden Frauen am Pferdeschlitten nach Heiratsanträgen bis hin zu schlafenden Gästen nach einem etwas intensiveren Einkehrschwung auf der Alm – Familie Neuner hat auf ihren Kutschen schon alles erlebt. Es ist sogar schon vorgekommen, dass sich ein Passant mit einem verlorenen Hufeisen auf und davon machte – er wollte eben das authentische Pferdekutschensouvenir aus Seefeld ergattern. In Acht nehmen muss man sich außerdem vor ausgebüchsten und vor allem liebeshungrigen Eselhengsten, die ihr Glück bei den Stuten versuchen. Mit all diesen Situationen geht die Fiakerei Neuner aber souverän um – passiert ist bisher noch nie etwas. |
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Von der Schlitten-Konfusionen zur Entschleunigung Sogar an der Kutsche selbst wartet so manche Überraschung. Einmal wartete eine Familie vor dem Hotel auf einen Schlitten. Sie staunte nicht schlecht über das Pferdefuhrwerk, hatte sie doch einen Schlitten zum Rodeln erwartet. Aber die Pferdeschlittenfahrt hatte dann doch ihren Reiz und so konnte auch diese Familie vom Kutschenfahren in Tirol überzeugt werden. Denn neben vielen lustigen Geschichten, die auf einer Kutsche in Seefeld erlebt werden können, ist vor allem die Entschleunigung, das Abschalten und Zurücklehnen oder das einfache Beobachten der Natur in Ruhe und Einklang das, was den besonderen Reiz einer Pferdekutschenfahrt ausmacht. |
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Jedem Kutscher ein Lächeln Aus all diesen Gründen entschieden sich Michael Neuner mit seiner Frau, das Unternehmen in die Zukunft zu führen. Ein bisschen hat sich das Pferdekutschen-Business seitdem schon geändert. Heute bleibt man öfter mal für ein Selfie stehen und statt Reservierungen am Morgen ist man heutzutage jederzeit erreichbar, um für die Gäste bereitzustehen. Das tut Familie Neuner gerne. Das Lächeln, das den Fahrgästen während und nach der Kutschenfahrt durch Seefeld ins Gesicht geschrieben ist und auch die viele Zeit mit den Pferden – das ist es, was das Pferdekutschenfahren in Tirol für Familie Neuner ausmacht! |
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